Vor gut zwei Wochen haben uns Anya, Tessa und Nina, unsere Drillinge verlassen. Nachdem Hope und Lazaro ca. eine Woche vorher in ihr neues zu Hause, das SOS-Kinderdorf gegangen sind, haben wir nun noch drei Stimmen in unserer Darassa (Vorschule auf Kisuaheli) weniger. Die fünf waren unsere ältesten Kinder mit vier und drei Jahren.
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Anya, Lilli, Nina, Tessa (v.l.n.r) |
Nun zu Anya, Tessa und Nina. Die drei sind Massai und sind jetzt in einem Heim untergebracht nicht weit von uns entfernt. Bei diesem Heim handelt es sich um das Projekt, einer Deutschen mit dem Namen "Hilfe für die Massai". Angelika, die Leiterin, hat sich der vielen Massai-Mädchen angenommen, die häufig schon zwischen drei und acht Jahren verheiratet werden und unter den physischen und psychischenFolgen der Genitalverstümmelung leiden. Neben dem kleineren Heim, in welchem unsere Drillinge untergebracht sind, hat sie noch ein ganzes Dorf mit einer Schule gegründet und dort haben über hundert Mädchen ein neues zu Hause gefunden.
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Nina, Tessa, Anya mit neuen Klamotten (v.l.n.r) |
Freitag vor 2 1/2 Wochen wurden sie von Angelika und Sarah, einer ihrer Freiwilligen abgeholt. Es war nicht das erste Mal, dass die Drillinge dort hinfahren würden. Angelika legt wert darauf, dass die Kinder ihr neues zu Hause zumindest einmal vorher gesehen haben. Deswegen hatten sie sie eine Woche vorher Sonntags abgeholt und ihnen alles gezeigt. Ich hatte Claire schon damals gefragt, ob ich mitfahren könnte nur leider hat es nicht geklappt. Um so mehr habe ich mich gefreut, als Angelika mich an dem besagten Freitag gefragt hat, ob ich nicht mitfahren möchte. Es wäre so wesentlich einfacher für die Dreien, wenn sie eine Bezugsperson dabei haben. Da habe ich natürlich nicht nein gesagt :-).
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Anya, Tessa & Nina halten stolz ihre neuen Schuhe (v.l.n.r) |
Bevor wir uns auf den Weg gemacht haben, mussten einige wichtige Dinge erledigt werden. Ganz klar: Neue Klamotten und Schuhe müssen her :-). Es ist immer sehr aufregend für unsere Kinder neue Klamotten zu bekommen. Sie sitzen dann immer auf einem Tisch vor dem Schrank mit den Klamotten und warten auf die neuen Sachen, die ihnen rausgesucht werden. Zu einem neuen Outfit dürfen natürlich auch die passenden Schuhe nicht fehlen. Also haben wir ihnen neue Schuhe rausgesucht. Es hat super viel Spaß gemacht. Nachdem das erledigt war, konnten wir nochmal Zeit mit ihnen verbringen.
Nach dem Mittagessen, vielen drückern von Nannies und Volunteers haben wir es uns schließlich auf der Rücksitzbank von Angelikas Auto bequem gemacht. Ihr müsst wissen, dass Anya, Nina und Tessa wahnsinnige Angst vor Autos und Männern haben. Wo der Zusammenhang ist?? Keine Ahnung :-). Vielleicht können sie mir das irgendwann mal sagen. Auf jeden Fall ist Anya nervös geworden und zum Glück hatten wir aber keine rießen Probleme sie mit mir ins Auto zu setzen. Tessa und Nina waren einfach nur aufgeregt und haben sich schon gefreut. Dort angekommen wurden sie sehr herzlich von allen aufgenommen und in den Arm genommen. Wir wurden herumgeführt, eigentlich nur ich, aber die Drei wollten nicht von meiner Seite weichen. Angelika hat versucht sie mit ihren Hasen und Schildkröten die sie haben zu beeindrucken. Alle unsere Kinder haben aber wahnsinnige Angst vor allen Tieren somit war das mehr ein Schuss in den Ofen. Nach einem weiteren Mittagessen, Ugali und Gemüse habe ich Nina, Anya und Tessa mit ihre neuen Freundin Beezi oder so zum Mittagsschlaf ins Bett gelegt. Der eigentliche Plan war, dass ich mich mit ihnen hinlege und warte bis sie eingschlafen sind, damit ich dann wieder fahren kann. Es ist nur sehr ungewohnt für sie gewesen, weil ich das noch nie gemacht habe. Deswegen haben sie rumgealbert und wollten nicht schlafen. Ich bin nach ein paar Minuten aufgestanden und habe ihnen gesagt, dass ich jetzt gehen werde, weil sie sonst nicht schlafen. Das haben sie akzeptiert und somit bin ich gegangen. Es war schon ein echt komisches Gefühl, ins Daladala zu steigen und sie einfach dort zu lassen. Aber sie sind dort sehr gut aufgehoben.
Beth, Lilli und ich plan sie bald besuchen zu gehen. Was ich wirklich sehr vermisse sind die Abende, wenn ich sie ins Bett gebracht habe. Dann wurde durch das Moskitonezt noch mal gerufen "I tie kiss you Sarah", was so viel heißen soll "Ich will dich küssen Sarah". Das wurde zu einem Ritual :-). Ich bin schon sehr gespannt, wie es ihnen dort geht und wie sie reagiern werden, wenn wir dort auftauchen.
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Anya, me, Nina |
Verfasserin:
Sarah