Rahim links, Rahman rechts |
Am Dienstag den 27.12 war einer unserer traurigsten Tage hier in Tanzania. Rahim und Rahman die zweijährigen Zwillinge wurden von ihrem Vater abgeholt. Ohne Vorwahnung kam er um ein Uhr rum vorbei und meinte zu Upendo, unserer Sozialarbeiterin, dass er seine Kinder heute mitnehmen werde. Sie war wirklich nicht begeister davon und hat versucht ihm zu erklären, dass wir Zeit bräuchten um die Papiere, Klamotten und Spiezleuge für die Kinder vorzubereiten. Und es gibt uns allen die Möglichkeit sich auf den Abschied vorzubereiten.
Sheha mit Rahim |

Als Lilli aus der Stadt zurück kam hat sie mir noch erzählt, dass sie sich mit dem Vater unterhalten hat. Er würde jetzt zu seiner Schwester fahren und hat sie eingeladen, mit ihm zu kommen. Das ging jedoch leider nicht, weil sie schon etwas später dran war. Somit hat sie sich dann von den Jungs und dem Vater an der Station verabschiedet. Er hatte Rahim im Arm und typisch für ihn hatte er seinen Kopf an die Schulter seines Vaters gelegt mit seinen zwei Fingern im Mund. Rahman war immer noch sehr fröhlich und hat wieder sein Byyye Byyye Lilli zugerufen.
Wir können es immer noch nicht richtig fassen, dass sie wirklich weg sind. Seit dem ist es sehr ruhig geworden. Unser bester Friseur hat uns mit Rahim verlassen, denn er hat es geliebt durch unsere Haare zu streichen. Häufig kam er einfach auf einen zu hat sich hinter einen gequetscht, wenn man angelehnt irgendwo gesessen hat und seine Arbeit begonnen. Dir blieb nur ein kurzer Augenblick, um ihn zu fragen, ob er die Haare machen wolle. Darauf gab es von ihm ein "Yes", was er auf die goldigeste Art und Weise sagte. Wir vermissen es sehr. Rahman war mein Boyfriend und deswegen vermisse ich ihn besonders. Wenn ihr unsere Videos gesehen habt, dann war er derjenige, mit dem ich im Office auf dem Tisch getanzt habe. Sein Lieblingswort war "Hey", Hey", Hey". Er kam immer sehr nah an mein Gesicht und hat entweder "Hey" gesagt oder Bara, Bara (soll Sarah heißen^^). Wenn er meine Aufmerksamkeit hatte hat er mich angstrahlt und sein Lächeln ist eines der süßesten das es gibt.
Rahim und Rahman mit ihrem Vater |
Wir hoffen sehr, dass es den beiden zu Hause gut geht. Natürlich ist uns klar, dass es für die beiden das Beste ist, wenn sie bei ihrem Vater und seiner neuen Frau leben. Das heißt für sie kein Kampf mehr mit 48 Geschwistern um Aufmerksamkeit, Spielzeug und Essen. Trotzdem ist es uns sehr schwer gefallen, sie gehen zu lassen und auch jetzt fehlen sie uns sehr.
Verfasserin: Sarah
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